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Live aus dem OP-Saal

  • Post published:3. Dezember 2020
  • Post category:Beruf
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Die Operation beginnt mit einer Betäubung dann kommt ein harter Schnitt. Einige Organe werden entfernt, andere behandelt. Während einiger Zeit ist der Organismus kaum handlungsfähig. Bis er die vorherige Leistungsfähigkeit wieder erhält, geht es länger als erwartet. Funktionen, die vor der Operation wichtig waren, liegen eine Weile brach. Einige Organe werden stärker beansprucht als davor. Man fragt sich, ob ein minimal-invasiver Eingriff und eine sanftere Art der Behandlung evtl. auch zum gewünschten Ergebnis geführt hätten.

Von der Operation betroffen ist nicht nur der Patient selbst, sondern auch andere, die von seinem Funktionieren abhängig sind. Was hat die Operation gekostet? Mehr als vorher veranschlagt. Es braucht neue Medikamente und Rehabilitationsmassnahmen, die in der Planung nicht berücksichtigt wurden. Wird ein neues Organ eingesetzt, kann es zu Abstossungsreaktionen kommen. Dann ist eine weitere Operation nötig. Wie konnte das passieren? Wie bei allen «Produkten» ist nicht immer das drin, was aussen draufsteht.

Der Organismus wird anders funktionieren als vorher, manche Funktionen werden schwächer, andere stärker. Natürlich sollte der Eingriff die Leistungsfähigkeit in allen Bereichen erhöhen. Ob dieses Ziel erreicht wurde? Die nächste Ärztegeneration wird es neu beurteilen, dann werden weitere Operationen fällig.

Der Organismus hat gute Selbstheilungskräfte, er wird sich erholen. Gleichwohl: Gute Genesung! Übrigens, die oben erwähnten Operationen finden nicht (nur) im Spital statt sondern tagtäglich in den Firmen. Sie heissen wahlweise «Reorganisation», «Change» oder «Transformation».

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